Phytoöstrogene in unserer Nahrung
Wie sie sich auf unseren Körper und auf die Endometriose auswiken
Phytoöstrogene sind sekundären Pflanzenstoffe die in ihrer chemischen Struktur eine Vorstufe zum menschlichen Östrogen darstellen. Ihnen konnten einige positive Wirkungen auf unseren Organismus nachgewiesen werden. So belegen Studien unter Anderem eine Krebs – hemmende Wirkung, Entzündungshemmung und, dass sie regulierend auf den Hormonhaushalt wirken können. Zu berücksichtigen gilt, dass bei einer geschwächten Darmflora die Phytoöstrogene nicht ausreichend aktiviert werdne können.*
In welchen Nahrungsmitteln kommen Phytoöstrogene vor?
Soja enthält Isoflavon, eine bekanntes Phytöstrogen in wirksamen Mengen, aber auch in einigen einheimische Pflanzen ist der Nährstoff zu finden so unter Anderem in:
- Erbsen
- Bohnen
- Linsen
- Rotklee
- Leinsamen
- Hopfen
Verschiedene Substanzen aus der Gruppe der Phytoöstrogene finden sich in Nahrungsmitteln so zum Beispiel:
Substanz: Coumestrol
Vorkommen: Tofu, Rot-Klee, Alfalfa-Sprossen, u.a.
Substanzgruppe: Lignane
Vorkommen: Leinsamen, Kürbiskerne, Sonnenblumenkerne, Preiselbeeren, Nüsse, Knoblauch, Brokkoli, Vollkornprodukte, u.a.
Sind natürlich vorkommende Östrogene schädlich bei Endometriose?
Da Östrogen eine tragende Rolle in der Entstehung und Unterhaltung von Endometriose einnimmt, stellt sich die Frage in wie weit Phytoöstrogene bzw. Isovlavone aus der Nahrung auf die Endometriose einwirken oder gar das Krankheitsbild verschlimmern könnten.
Die Expertenmeinungen gehen teilweise auseinander und aussagekräftige Studien zu dem Thema konnte ich leider nicht finden. Eine Theorie die sich auf Forschungsergebnisse mit Soya stützt, besagt, dass Phytoöstrogene (speziell aus Soya) bei entsprechender Dosierung einen regulierenden Effekt auf den Östrogenspiegel haben können, was sich wie folgt ergründet:
- Die Theorie besagt, dass Phytoöstrogene mit den Östrogenrezeptoren im weiblichen Körper reagieren und je nach dem welches Östrogenniveau vorherrscht, sie eine regulierende Funktion einnehmen. Wenn also eine Östrogendominanz besteht, wovon bei Endometriose i.d.R. ausgegangen wird, können Phytoöstrogene die körpereigenen Rezeptoren blockieren und damit die Kopplung des körpereigenen Östrogens mit den Rezeptoren verhindern.Somit kann überschüssiges körpereigenes Östrogen abgebaut werden und der Spiegel ins Gleichgewicht gebracht werden. Umgekehrt wird bei einem zu geringen Östrogenspiegel das Niveau aufgebaut.**
Von dieser Theorie ausgehend könnte man annehmen, dass der Verzehr von Nahrungsmitteln mit Phytoöstrogenen für Endometriose-Patientinnen eher als positiv zu bewerten sei, da Endometriose allerdins eine östrogenabhängige Erkrankung ist wäre ich sehr vorsichtig mit dieser Schlussfolgerung. So haben einige Frauen bereits darüber berichtet Soya im Zusammenhang mit der ENdometriose nicht so gut zu vertragen. Aus der Sicht von TCM ist Soya „Verschleimend“ was auch nicht gut ist bei Endometriose.
Risiken und Nebenwirkungen von Tofu?
In Fachkreisen werden immer mal wieder vermeintliche und mögliche Risiken eines übermäßigen Verzehrs, vor allem von unfermentierten Sojaprodukten, aufgegriffen und auch eine Studie zum Thema Brustkrebs (Dr. Moshe Shike vom Memorial Sloan-Kettering Cancer Center in New York***) legt unter bestimmten Vorraussetzungen eine kritische Einschätzungen dar.
Daher würde ich nicht unbedingt zu einem täglichen Verzehr von umfermentierten Soya – Produkten wie Tofu und Sojamilch raten. Auch vor dem Hintergrund von möglichen Unverträglichkeiten gegenüber Sojaprodukten berate dich im Zweifelsfall mit einem fachkundigen Arzt.
FAZIT: Aus eigener Erfahrung und aufgrund von Gesprächen mit vielen anderen Betroffenen, würde ich von einem übermäßigen Konsum von Sojaprodukten abraten. Insbesondere wenn man vegan lebt und viele Produkte durch Soja ersetzt, könnte die Gefahr bestehen, dass die Endometriose darüber getriggert bzw. verstärkt wird.
Da Soyaprodukte auf der anderen Seite aber auch eine gute pflanzliche Proteiquelle darstellen, ist ein Verzehr in Maßen, vorrausgesetzt es bestehen keine Unverträglichkeiten, kein Problem.
(*Quelle: Kraeuterweisheiten.de/phytooestrogene)
(**Quelle: Verein Unabhängige Gesundheitsberatung)
(***Quelle: aerztezeitung.de/vorsicht mit soja bei Bruskrebs)
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